Welche Tapete ist die richtige für mich?
Bei Tapeten fällt vielen zunächst einmal die gute alte Raufaser – Tapete oder die Blümchentapete von Oma ein. Die haben aber längst Gesellschaft bekommen: Neue Trends im Tapetendesign bieten eine Vielzahl weiterer, kreativer Gestaltungsmöglichkeiten für Ihre Wände.
Bei der Wahl der richtigen Tapete sollte man zunächst mal einen Blick auf die Einrichtung werfen: Passt die Tapete zum Stil?
Stellen Sie Ihre Einrichtung öfter komplett um, oder bleiben Sie länger bei einer Stilrichtung? Sind Ihre Möbel und Wohn-Accessoires besonders farbenfroh, kann es sich lohnen, auf ein ruhigeres Modell zurück zu greifen, wie etwa eine attraktiv gestaltete Vliestapete oder eine elegante Stofftapete. Wer’s bunter mag: Auch zum topaktuellen Retro – Trend gibt es für jeden Geschmack die passenden Motivtapeten, die Räumen einen Hauch der 70er verleihen. Auch muss nicht immer gleich die ganze Bude auf einmal tapeziert werden: gezielt gesetzte Motivtapeten oder Fototapeten an Teilwänden bringen Schwung in den Raum.
Praktische Überlegungen vor dem Tapetenkauf
Bei der Wahl der Traum–Tapete solle man sich ruhig etwas Zeit zum Überlegen nehmen, denn das Wanddesign begleitet Sie schließlich eine Weile.
Größerflächige Fototapeten und Mustertapeten an Einzelwänden sollten auf die Möbel abgestimmt werden. Gerade wenn Sie sich neu einrichten, sollten Sie also vorher entscheiden, wo die Möbel hin sollen. Bei Mietwohnungen sollten Sie auch mit dem Vermieter klären, ob Sie im Auszugsfall die Wohnung wieder in den Urzustand versetzen müssen.
Wenn Sie selbst tapezieren wollen, sollten Sie gerade als Anfänger darauf achten, ob die Tapetenbahnen mustergenau gesetzt werden müssen, oder ob es ein wenig Spielraum gibt. Reicht das Design nicht ganz bis an den Rand der Tapetenbahn heran, macht man sich gerade als ungeübter Tapezierer das Leben etwas leichter.
Wie sind die aktuellen Trends in der Wandgestaltung?
Möglichkeiten der Wandgestaltung sind heute bunt und vielfältig: Längst wird nicht mehr die ganze Wohnung gleich tapeziert, sondern Texturen, Mustertapeten, Fototapeten und Farbflächen werden eingesetzt, um Wandflächen zu strukturieren und verschiedene Schwerpunkte an Form und Farbe zu setzen:
- Großfortmatige Fototapeten ersetzen oft Poster und Bilder an den Wänden
- Anstatt mühsam zu tapezieren und anschließend zu streichen, gibt es strukturierte Vliestapeten bereits fertig eingefärbt, so dass man sich einen Arbeitsgang spart. Selbstklebende Tapeten erleichtern das Anbringen
- Wand–Tattoos können auf einfarbigen Tapeten als überraschendes Ornament eingesetzt werden
- Auch Tapeten mit Retro-Muster, effektvoll an einzelnen Wänden eingesetzt, bringen Schwung an die Wände
- 3 D Tapeten bieten außergewöhnliche Texturen und überraschende Motive aus der Natur. Werden Sie kreativ und mixen Sie doch mal nach Lust und Laune
Retro-Tapeten – wie setze ich wirkungsvolle Akzente in modernen Wohnräumen?
Retro Tapeten liegen voll im Trend. Geometrische und gerundete Muster aus den 70er Jahren haben von Tapeten-Designern ein Update erhalten. Sie präsentieren sich heute in neuen Farben und beleben die Wandgestaltung. Wer mit dem Trend liebäugelt: Es muss auch nicht gleich das ganze Zimmer sein!Postmoderne Retro –Optik kann auch sparsam eingesetzt tolle Effekte bringen: Zum Beispiel kann man eine einzelne Wand oder Wandpartie direkt hinter dem Bett oder dem Sofa mit Retro-Mustertapeten ausgestalten und erhält einen tollen Blickfang. Auch Wandnischen lassen sich mit trendigen Retro – Tapeten verwandeln und strukturieren den Raum. Wer mit einzelnen Wänden mit Retro-Tapeten Effekte setzen möchte, sollte aber vorher genau überlegen, wo die Möbel stehen sollen. Hierbei helfen z.B. Freeware-Raumplaner-Programme.
Foto Tapeten – verstaubter Trend oder modernes Gestaltungsmittel?
Beim Stichwort „Fototapete“ kommen gerade älteren Semestern sofort Südsee-Sonnenuntergangs-Strandmotive aus den Anfangszeiten der Fototapete in den Sinn.
Ein gewisses Kitsch- Image haftet dieser Art der Wandgestaltung immer noch an. Das allerdings ist ein Vorurteil, denn auch beim Fototapeten Design ist die Zeit nicht stehen geblieben: Viele Hersteller bieten inzwischen neben Südsee – und Landschaftsmotiven eine große Auswahl an spannenden und vielseitigen Designs.
Von Makroaufnahmen einzelner Blüten und Grashalme über Schwarzweißfotografie bis zu Trompe d’oeuil Motiven, die dem Betrachter ein sich in die Landschaft öffnendes Fenster vorgaukeln, gibt es inzwischen viele künstlerische Vorlagen verschiedener Hersteller. Auch für die passgenaue Anbringung ist heute oft kein Profi mehr nötig: Viele Fototapeten sind heute selbstklebende Vliestapeten, die sich auch ganz einfach wieder ablösen lassen.
Ganz neue Mode – 3D Tapeten – was verbirgt sich dahinter?
3D Tapeten imitieren Texturen, so dass Sie Ihren Wänden besonders individuellen Flair. verleihen können. Diese besonders hochwertigen Tapeten sind meist Vliestapeten, auf die mineralische Partikel aufgebracht werden, um einen täuschend echten Effekt zu erreichen. So gibt es 3-D Tapeten, die Steinwände, Beton- Texturen oder sogar natürliche Sandsteinformationen imitieren. 3D Tapeten sind oft selbstklebend und damit besonders einfach anzubringen. Auch Vliestapeten, die eine Strukturprägung aufweisen, werden oft als 3D Tapeten bezeichnet. Hier erhält man weiße Tapetenbahnen mit fertig aufgeprägtem, geometrischem Muster, die man selbst nach dem Tapezieren nach Lust und Laune farbig ausgestalten kann. Auch als optische Täuschung funktionierende 3D Tapeten gibt es: Fotografierte Texturen wie ein Holzstoß oder eine Fläche aus Flußkieseln werden nahtlos geklebt und zaubern erstaunliche Textur–Effekte an die Wand.
Tapeten Bordüren – alte Ideen in neuem Design?
Nostalgie ist in – dementsprechend erleben auch Bordüren eine kleine Renaissance. Die heutigen Bordüren sind selbstklebend und einfach aufzubringen. Will man eine Wand unterteilen, bieten Bordüren einen harmonischen Übergang. Oft werden sie im Tapentenmix angebracht, beispielsweise wenn das untere Drittel der Wand mit einer Streifen-Tapete gestaltet werden soll und die oberen 2/3 mit einer nostalgischen Blumentapete. Selbstklebende Reliefbordüren, die dreidimensional gestaltet sind, imitieren Stuck an den Wänden und bringen so etwas Klassik in die Wohnung. Sie lassen sich auch am oberen Wandende anbringen und wirken täuschend echt wie eine Altbau-Stuckverzierung. Auch in Kinderzimmern sind bunte Motivbordüren sehr beliebt und bringen verspielten Charme. Den genauen Sitz der Bordüre sollte man vorher allerdings mit einer Wasserwaage bestimmen.
Bekannte Tapetenhersteller und ihre Spezialitäten
Rasch: Eine vielseitige und hochwertige Produktpalette präsentiert die Firma Rasch: der Tapetenhersteller gewann 2010 für seine „Park Tapete“ sogar den begehrten Red Dot Award, den berühmtesten deutschen Designpreis für innovatives Produktdesign.
Marburger Tapetenfabrik: Das Traditionsunternehmen arbeitet mit verschiedenen Designern zusammen und präsentiert eine große Bandbreite an Tapeten für verschieden Stile und Räume. Auch eine frische Jugend – und Kinderlinie hat die Tapetenfarbrik im Programm.
Architects Paper: Der Hersteller liefert luxuriöse und ausgefallene Tapeten, beispielsweise im Porsche Design. Der bekannte Lampendesigner Ingo Maurer hat für die Luxuslinie eine Tapete entworfen, die aussieht wie ein Computerplatine, beleuchtet mit LEDs.
Bricoflor: Der Tapetenshop liefert seit den 7oern, Qualitätstapeten bekannter Hersteller. Als besonderer Clou bietet Bricoflor individualisierbare Fototapeten aus Vlies mit Wunschmotiv, frei wählbar aus dem Fundus des Bilddienstes Fotolia.
Wie kann ich Tapeten sauber entfernen?
Bevor es richtig los geht mit dem Tapezieren muss zunächst die alte Tapete entfernt werden. In vielen Fällen reicht eine Lösung aus Wasser und Spülmittel aus. Dabei gilt: viel hilft viel: Alte Tapeten mit Wasser und Schwamm gut durchfeuchten, dann mit einem Spachtel Schritt für Schritt mit dem Ablösen beginnen. Am Einfachsten beginnt man am Ansatz von zwei alten Tapetenbahnen mit dem Ablösen von der Wand. Auch Reste von Papier und Kleber sollten vollständig werden, damit die neue Tapete sauber sitzt. In hartnäckigen Fällen hilft spezieller Tapetenlöser.
Wie tapeziere ich richtig?
Damit Sie die häufigsten Fehler beim selber Tapezieren zu vermeiden können, haben wir eine Checkliste für Sie zusammen gestellt:
- Alte Tapete gründlich entfernen. Beim Übertapezieren von Resten kann es passieren, dass die neue Tapete nicht richtig hält oder sich die darunter liegende Tapete mit löst.
- Tapeten – Kleister gut einwirken lassen: Tapetenbahn einkleistern, dann in weichen Schlaufen einschlagen (2/3 der Tapetenbahn auf einer Seite, 1/3 auf der anderen Seite zusammen falten, 10-15 min einwirken lassen.
- Decke zuerst: Damit der Übergang von Wand zu Decke genau stimmt, sollte man oben mit dem Tapezieren beginnen.
- Von unten nach oben tapezieren: Tapetenbahn bodennah möglichst genau ansetzen, Luftblasen seitlich ausstreichen, damit die Tapete richtig sitzt.
- Richtig zuschneiden: Tapetenbahnen sollten länger als die Raumhöhe geschnitten werden, damit sie nahtlos sitzen. Der Überstand wird nach dem Trocknen der Tapete mit einem Tapetenmesser entfernt.
- Kosten richtig kalkulieren: Da beim Tapezieren immer etwas Verschnitt anfällt, sollte man min. 10% mehr Tapete einplanen. Motivtapeten müssen oft genau Muster an Muster gesetzt werden. Daher sind sie etwas materialintensiver, man sollte einige Rollen mehr einplanen.