Wer unterm Dach wohnt, ist natürlich nicht per se ein Individualist, oft allerdings ein eher kreativer Mensch. Der Grund liegt auf der Hand, denn von Flachdachhäusern abgesehen, muss man in einer Wohnung mit Dachschrägen oft pfiffige Lösungen suchen und finden. Wenn man damit kein Problem hat, kann man diese Herausforderung annehmen und meistern.
Ist die Möblierung ein Problem?
Ja und nein. Wer bereits über einen kompletten Hausstand verfügt, wird sich eher überlegen, ob er sich von diversen Sachen trennt, die in der Dachwohnung nicht mehr unterzubringen wären. Hat man allerdings den Vorteil, dass diese Wohnung die „erste Eigene“ darstellt, oder wenn man sich sowieso möbelmäßig erneuern möchte, sollte man zugreifen. Ganz so arg, wie es sich anhört, ist es gar nicht, meist geht es um Wohn- oder Schlafzimmerschrank, doch auch in einer Dachwohnung gibt es mittig hohe Wände. Moderne Wohnzimmerschränke bestehen aus mehreren Elementen, diese kann man selbst arrangieren, bis es passt. Sogar im Küchenbereich gibt es abgeschrägte Hängeschränke und entsprechende Regale.
Vor und Nachteile abwägen – worauf man achten sollte
Natürlich wird es unter dem Dach naturgemäß wärmer, als in anderen Wohnungen. Gerade weil das Dach eine große Angriffsfläche für die Sonne darstellt, sollte man auf jeden Fall prüfen, ob es über eine moderne Isolierung verfügt. Das macht den kurzen deutschen Hochsommer schon ein paar Grad erträglicher. Positiv ist es auch, wenn die Wohnung nicht nur einseitig Fenster besitzt, damit man eine gewisse Luftbewegung durch mehrere geöffnete Fenster erreicht. Abhilfe lässt sich mit relativ kleinem Aufwand durch zum Beispiel durch hitze reflektierende Plissees schaffen. Diese kann man heutzutage einfach im Internet auf Maß bestellen, der Einbau ist sehr einfach und ist auch von Laien zu bewerkstelligen.
Im Winter hat man natürlich den Vorteil, dass sich die Wohnung schneller aufheizen lässt und sich die Wärme, gerade durch die Schrägen bedingt, besser verteilt und zirkuliert. Hier lässt sich also einiges an Heizkosten sparen. Ein sehr großes und nicht zu unterschätzendes Plus: Man hat niemanden über sich – wer einmal unter einer siebenköpfigen Familie mit fünf Kindern gewohnt hat, macht in seiner neuen Dachgeschosswohnung garantiert jeden Tag drei Kreuze ob der angenehmen Ruhe.
Mehr Wohnung fürs Geld
Die Bodenfläche einer Dachwohnung ist mitunter um einiges größer, als die Quadratmeterangabe, für die man Miete oder Kaufpreis bezahlt. Warum ist dies so? Zimmerhöhen unter einem Meter dürfen schon mal gar nicht eingerechnet werden, von einem Meter bis zwei Meter Höhe, zählt die Bodenfläche nur zu 50% und erst ab zwei Meter Höhe zu 100%.
Den größten Vorteil hat man daher natürlich bei relativ flach ansteigenden Schrägen. Viele gute Einrichtungsideen gibt es für die Stauräume, welche bei den meisten Dachwohnungen durch kleine Türchen zugänglich sind und sich oftmals die gesamte Wohnungsflanke entlangziehen. Eine echte Alternative zum Kellerraum, gerade, wenn man bedenkt, dass dieser von ganz oben am weitesten entfernt ist.
Die Vorteile überwiegen
Den einigen heißen Tagen im Jahr, steht ein hoher Gemütlichkeitsfaktor gegenüber. Bei guter Isolierung ist eine Dachgeschosswohnung im Winter ein echtes Energiesparmodell, in dem einem niemand über dem Kopf herumtrampelt. Wer diese und die weiteren Vorteile einmal schätzen gelernt hat, wird sich immer wieder für dieses Wohnraummodell entscheiden.