Chemiefaser Lexikon

Übersicht der wichtigsten Chemiefasern in der Raumausstattung

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Acetat (CA)

Eine weiche, feine Chemiefaser mit mattschimmerndem Glanz.
Herstellung: wird mittels Trockenspinnverfahren aus Acetylcellulose hergestellt
Eigenschaften: weist eine füllige Griffigkeit auf, ist knitterunempfindlich und pflegeleicht.
Einsatz: Wird in der Raumausstattung für Samte und Dekorationsstoffe eingesetzt

Acrylfaser

Diese leichte, wärmende Chemiefaser bestehend aus mindestens 85% aus Acrylnitril.
Herstellung: wird aus Lösungen wie Dimethylformamid gewonnen und im Trocken- oder Naßspinnverfahren gesponnen.
Eigenschaften: verfügen über eine hohe Bauschkraft, weichen Fall und sind pflegeleicht, licht- und wetterbeständig, mottenecht, schmutzunempfindlich, ausgezeichnet wärmeisolierend und schnell trocknend.
Einsatz: Die besondere Eleganz und Pflegeleichtigkeit prädestinieren für die Beimischung in Teppichböden und Dekostoffen.

Bauschgarn

Voluminöse, texturierte Kräuselgarne (unter anderem HE-Garne, Setgarne und BCF-Garne).
Herstellung: in unterschiedlichen Verfahren wie das Kantenzieh-, Düsenblas-, Knit-de-Knit- oder Stauchkammerverfahren
Eigenschaften: normale Dehnbarkeit und unterschiedlich hohe Elastizität je nach Garnart
Einsatz: Häufig in Möbelstoffen und Teppichböden zu finden

CA (Acetat)

Zur Gruppe der cellulosischen Chemiefasern gehörende Faser aus Acetylcellulose, die unter den Handelsnamen Tricel® und Arnel® geführt werden.
Herstellung: im Trockenspinnverfahren wird Acetylcellulose zu Spinnfasern oder Flamentgarnen verarbeitet
Eigenschaften: weist einen mattschimmernden Glanz und eine füllige Griffigkeit auf, nimmt nur wenig Feuchtigkeit auf, verfügt über eine geringe elektrische Leitfähigkeit, ist unempfindlich gegen Pilzbefall, Mottenfraß und Knitterbildung und pflegeleicht.
Einsatz: Hauptsächlich in Dekostoffen und Samten für die Raumausstattung

CF (Kohlestofffaser)

Im Handel unter der Bezeichnung Epitropic® geführte Chemiefaser mit mindestens 85% Masseanteil an Kohlenstoff.
Herstellung: wird aus den Rohstoffen Polyacryl, Vikose oder Peche als Spinnfaser gezogen
Eigenschaften: antistatische und hitzebeständige Faser
Einsatz: Zumischung in Teppichböden

CLF (Polyvenylchloridfasern)

CLF steht als Kurzzeichen für Polyvenylchloridfasern.
Einsatz: Häufig in Sitzbezügen für Gartenmöbel, Wandbekleidungen, Netzen, Borten und Seilen

CMD (Modal)

Eine zellulosische Chemiefasern mit verbesserten Gebrauchseigenschaften unter Handelsnamen wie Enka®, Vincel®, Avril® oder Lenzing Modal®.
Herstellung: durch ein modifiziertes Viskose-Spinnverfahren gewonnene Fasern können sowohl als Hochnassmodulfasern mit einer höheren Querfestigkeit und Bruchdehnung, als auch als Polynosicfasern mit besonders hoher Alkalibeständigkeit auftreten.
Eigenschaften: Aus CMD gefertigte Stoffe sollten nach dem Pflegecode 60240 nur mit Dampf gebügelt oder mit einem feuchten Tuch aufgedämpft werden.
Einsatz: In der Raumgestaltung finden sich diese Fasern überwiegend in Bettwäsche wieder

CTA (Triacetat)

Im Handel findet man die CTA-Fasern unter der Markenbezeichnung Arnel®.
Herstellung: CTA-Fasern basieren auf Triacetylzellulose.
Eigenschaften: gute Plissierfähigkeit
Einsatz: Häufig in Samten und Dekorationsstoffen verwendet.

CUP (Cupro)

Bei den CUP-Fasern handelt es sich um regenerierte Zellulosefasern, die in Deutschland nicht mehr produziert werden.
Herstellung: werden im Kuperoxyd-Ammoniak-Verfahren hergestellt und im Naßspinnverfahren ausgesponnen
Eigenschaften: feinfäderige Fasern mit weichem, geschmeidigem Griff und seidigem, glänzendem Fall, die gut waschbar sind
Einsatz: Oberbekleidung, Futterstoffe, Accessoires und Unterwäsche

CV (Viskosefaser)

Weiche, seidig glänzende Zellulosefasern, die unter der Handelsbezeichnung Danufil® und Enka® Viskose geführt werden.
Herstellung: Aus natürlichen Polymeren werden im Viskoseverfahren und Naßspinnverfahren Spinnfasern und Filamente gefertigt
Eigenschaften: Sehr saugfähig und relativ empfindlich, so dass nach Pflegecode 40240 vorsichtig gewaschen und mit genau der empfohlenen Bügeltemperatur gearbeitet werden muss.
Einsatz: Anwendung in Deko- und Möbelstoffen, Matratzendrellen, Bändern, Steppdeckenbezügen und Tischdecken

Dunova

Ursprünglich eine saugfähige Polyacylfaser (entwickelt von Bayer Leverkusen).
Herstellung: Als Spinnfasergarn (65% feintitrige Polyesterfasern mit 35% Baumwolle)
Eigenschaften: hohe Ventilation und Maschinenwaschbarkeit
Einsatz: Prädestiniert für Bettwäschebereich

Elastanfasern

Eine Chemiefaser auf Basis: 85% Massenanteil aus segmentiertem Polyurethan (PUR), die im Handel als Lycra® und Dorlastan® geführt wird.
Herstellung: im Trockenspinnverfahren ausgesponnen
Eigenschaften: Hochelastisch bis zur dreifachen Länge dehnbar
Einsatz: Sitzmöbelbezüge, Türbekleidungen, Stellwände

EL (Elasthanfaser)

Die hochelastischen, synthetischen Chemiefasern EL bestehen aus mindestens 85% segmentiertem Polyurethan.
Herstellung: Produziert werden die gut anfärbbaren Fasern im Trockenspinnverfahren. Dabei entstehen Mulitfilgarne mit Garnfeinheiten von 11 bis 2.600 dtex.
Eigenschaften: Die EL-Fasern lassen sich bis auf das 6fache ihrer eigenen Ausgangslänge dehnen. Nachdem die Dehnungskraft wegfällt, geht das Material in die Ausgangsform zurück.
Einsatz: Wird für Sitzmöbelbezüge, stoffbespannte Stellwände und Türbekleidungen verwandt

Modacryl

Eine Chemiefaser mit weniger als 85% Acrylnitrilanteil.
Herstellung: im Trockenspinnverfahren
Eigenschaften: hemmt die Flammenbildung
Einsatz: Dekostoffe, Gardinen, textile Bodenbeläge

Mikrofaser

Diese Chemiefaser ist den Feinstfasern zuzuordnen, bei denen 0,1 bis 0,001 dtex erzielt werden.
Herstellung: in extrem hoher Ausspinnung werden Faserbüschel von bis zu 1000 Fasern gebündelt
Eigenschaften: federleicht, fließender und seidenähnlicher Griff
Einsatz: Klimastoffe, Oberstoffe, Reinigungstücher, Bettwäsche, Badtextilien

Nylon

Das frühere Warenzeichen von DuPont für Polyamid 6.6-Fasern ist seit 1954 nicht mehr als Markenname geschützt. Zirka 90% des produzierten Nylons finden heute Verwendung in der Textilindustrie.
Herstellung: Ausgangsstoff ist sechs Kohlenstoffatome umfassende Caprolactam, welches mit technischen Verfahren aus Phenol oder Cyclohexan gewonnen wird.
Eigenschaften: glänzende, leichte und reißfeste Faser, die elastisch, laugensicher, gut färbbar, mottenunempfindlich und knitterfrei ist.
Einsatz: Neben Nylonstrümpfen, Sportbekleidung, Unterwäsche in der Raumausstattung in Teppichböden

PA (Polyamid)

Die synthetische Chemiefaser wird unter den Handelsnamen wie Dorix®, Enka-Nylon®, Antron®, Perlon®, Zefran® und Enkalon® und weist mit Polyamid 6 und Polyamid 6.6 unterschiedliche Herstellungsqualitäten auf.
Herstellung: Polyamid 6 wird aus Caprolactam und Polyamid 6.6 aus AH-Salz, Adipinsäure, Hexamethylendiamin oder Nylon-Salz gewonnen und im Schmelzspinnverfahren ausgesponnen.
Eigenschaften: sehr strapazierfähige, pflegeleichte und reißfeste Spinnfasern, Kabel, Flock, Filamentgarne und Folien
Einsatz: Nähseiden, Garne, Gardinen, Teppichböden, Deko- und Möbelstoffe

PAN (Polyacrylfasern)

Die synthetische Chemiefaser besteht zu mindestens 85% aus synthetischem Polymer. Im Handel werden die PAN-Fasern unter anderem unter den Bezeichnungen Dralon®, Acrilan®, Dolan® oder Courtelle® geführt.
Herstellung: Durch Polymerisation wird der Grundstoff aus Acrylnitril extrahiert und im Trocken- oder Naßspinnverfahren zu Spnnfasern, Kabeln und Filamenten versponnen.
Eigenschaften: weiche, leichte, wärmende, extrem wetter- und lichtbeständige, mottenechte, fombeständige, nicht einlaufende, filzfreie und pflegeleichte Eigenschaften prädistinieren für die Raumausstattung
Einsatz: Zur Herstellung von Decken, Markisen, Teppichen, Deko- und Möbelstoffen verwandt

Perlon

Diese Chemiefaser ist ein Polyamid des Typs AS.
Herstellung: Durch Ringöffnungsreaktion von Polyamid 6 gewonnen und mittels Polyaddition, Polykpndensation aus Ca-prolactam hergestellt und mittels Schmelzspinnverfahren ausgesponnen
Eigenschaften: leichte, glänzende und reißfeste Faser, die elastisch, gut färbbar, mottenunempfindlich, laugensicher und knitterfrei ist.
Einsatz: Anwendung als Grobfaser für Teppichböden, Nadelvlies oder Monofile

PES (Polyester)

Diese synthetische Chemiefaser wird unter den Handelsnamen Comfo-rel®, Trevira® CS, Diolen®, Tergal®, Quallofil®, Trevira® und Dacron® geführt.
Herstellung: mittels Polykondensation aus dem Ester eines Ethylenglykols und Terephthalsäure oder mittels Schmelzspinnverfahren aus Dimethylolcyclohexan gewonnen, wird dann zu Filamentgarnen, Kabeln, Füllfasern, Spinnfasern, Spinnvliesen und Monofilen versponnen
EIgenschaften: verrottungsbeständige, formbeständige, strapazierfähige, relativ knitterfreie und elastische Fasern
Einsatz: Haustextilien, Gardinen, Teppichböden, Möbelstoffe und Dekostoffe

Polyacrylfaser

Eine auf Basis von synthetischem Polymer aufgebaute Chemiefaser mit mindestens 85% Polyacrylanteil.
Herstellung: Gewinnung des Ausgangsstoffes durch Polymerisation und Ausspinnung im Naß- oder Trockenspinnverfahren zu Spinnfasern
Eigenschaften: hohe Bauschkraft, wärmeisolierend, weicher Griff, leicht, filzfrei, mottenecht, leicht, schnell trocknend, laugen- und säurebeständig, pflegeleicht, besonders glänzend, schwer verschmutzbar
Einsatzbereiche: Markisen, Teppiche, Decken, Dekostoffe und Möbelstoffe

Polychloridfasern

Gruppe von Chemiefasern, zu denen Polyvinylidenchlorid- und Polyvinychloridfasern zählen und die mindestens 50 Gewichtsprozent Polyvinylchlorid oder Vinylidenchlorid enthalten.
Eigenschaften: schwer entflammbar
Einsatz: Deko- und Möbelstoffe

Polyesterfaser

Gruppe synthetischer Chemiefasern mit mindestens 85 Gewichtspro-zent aus dem Ester eines Diols mit Terephtalsäure.
Herstellung: wird aus Terephthalsäure und dem Ester eines Dimethylolcyclohexan (Vestan-Typ) oder Ethylenglykols (Terylene-Typ) mittels Polykondensation extrahiert und im Schmelzspinnverfahren zu Spinnfasern, Filamenten, Filamenteffektgarn, Filamenteffektzwirnen ausgesponnen
Eigenschaften: sehr formbeständig, pflegeleicht, strapazierfähig, knitterfrei, schnell trocknend, mottenecht, lichtunempfindlich, elastisch und läuft nicht ein
Einsatz: Haustextilien, Gardinen, Teppichböden, Möbelstoffe und Dekostoffe

Polynosic Fasern

Herstellung: in einem modifizierten Viskosespinnverfahren werden aus regenerierter Zellulose die Fasern ausgesponnen
Eigenschaften: hohe Nassfestigkeit, beständig gegen Alkali, geringes Quellvermögen, geringe Dehnbarkeit, gute Formbeständigkeit
Einsatzbereiche: Textilien

Polypropylenfaser

Synthetische Chemiefasern mit gleichseitigem und regelmäßigem Aufbau
Herstellung: in verschiedenen Polymerisationsverfahren wird der Grundstoff aus Polypropylenen gewonnen und im Schmelzspinnverfahren zu Monofilen, Filamentgarnen, Spinnfasern, Spinnvliesen und Folienbändchen ausgesponnen
Eigenschaften: leichteste Faser am Markt, geringe Dichte, unverrottbar, geringe statische Aufladung, schwer entflammbar, säurebeständig, beständig gegen Lösungsmittel
Einsatz: Dekostoffe, Nadelfilz, Outdoor-Beläge, Teppichgrundgewebe, Möbelstoffe, Kunstrasen

PP (Polypropylenfasern)

Die extrem leichte synthetische Chemiefaser findet sich unter Handelsnamen wie Typar®, Meraklon® oder Herculon®.
Herstellung: in unterschiedlichen Polymerisationsverfahren oder durch Schmelzspinnverfahren aus Polypropylenen gewonnen und dann zu Spinnfasern, Filamentgarnen, Monofilen, Folienbändchen oder Spinnvliesen ausgesponnen.
Eigenschaften: PP-Fasern sind empfindlich gegen UV-Licht, verfügen über eine geringe statische Aufladung, sind schwer entflammbar und unverrottbar.
Einsatz: In Möbelstoffen, Nadelfilzen, Outdoor-Belägen wie Kunstrasen, Dekostoffen und Teppichgrundgeweben

Regenerierte Zellulose

Regenerierte Zellulose wird aus Holz gewonnen und als Zellstoffplatten aufbereitet an die Chemiefaserindustrie geliefert.
Herstellung: Der Zellstoff wird chemisch in eine spinnfähige Lösung umgewandelt und zu Fäden und Spinnfasern ausgesponnen. Dabei werden die Lösungsmittel wieder entfernt.

Sauberfaser

Vierte Generation der Teppichfasern, die bei der Herstellung mit einem feinen Fluorcarbon-Film ummantelt werden
Herstellung: werden als Spinnfasern oder BCF-Garne (texturierte Teppich-Endlosgarne) aus Polypropylen- oder Polyamidfilamentgarnen hergestellt
Eigenschaften: schmutzabweisend, strapazierfähig, geringe statische Aufladung
Einsatz: Schlingen- oder Schnittpolware im Teppichbodenbereich

Spinnvlies

Faservliesen aus Polypropylen, Polyester, Copolymer oder Polyamid
Herstellung: direkt aus der Spinnmasse wird zunächst das Filament verstreckt und dann kontinuierlich als Faservliese hergestellt. Das Fadengelege wird auf einem Transportband abgelegt, dann mechanisch oder chemisch verfestigt und anschließend eingefärbt oder bedruckt.
Einsatz: Tuftingrücken, technische Zwecke, Beschichtungsträger

Textilglasfasern

Fasern aus alkalifreiem Spezialglas
Herstellung: Das geschmolzene Glas wird im Düsenziehverfahren mit hoher Geschwindigkeit als Endlosfaden abgezogen.
Eigenschaften: hohe Zugfestigkeit, hohe Elastizität, geringe Dehnung, nicht brennbar, einlauffest, lichtecht, hitzebeständig, verrottungsbeständig, pflegeleicht
Einsatz: Dekorationsstoffe aus Glasgewebe, Glasfaservliese, Glasseidenmatten, Bühnen- und Trennvorhänge, Sonnenschutzstores, Verdunklungsstoffe, Wandbespannungen

Titer

Seit 1967 im Rahmen des tex-Systems benutzte Feinheitsbezeichnung für Fasern, Naturseide und Filamente, die beim Warenetikett verwendet wird. 1 Titer denier (den) steht für 1 Gramm Gewicht von 9000 m Garn. Titer tex gibt das Gewicht für das betreffende Garn pro 1000 m an.

Triacetat (CTA)

Auf Triacetylzellulose basierende Faser mit ähnlichen Eigenschaften wie Acetat, die im Handel als Markenfaser Arnel® bekannt ist.
Herstellung: aus Zellulose-Acetat
Eigenschaften: Plissierfähig, hohe Temperaturbeständigkeit
Einsatz: Samte und Dekostoffe

Zellstoff

Isolierte Faserstoffe aus Holz und Pflanzen, die zu 99% aus Zellulose bestehen.
Herstellung: chemischer Aufschluss aus Faserpflanzen und Holz, Weiterverarbeitung im Trockenspinnverfahren zu Viskose, Modal, Cupro oder Acetat
Einsatz: Herstellung regenerierter Chemiefasern

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